Oamaru ist anders. Definitiv. Ein echter Underdog. Herrschaftliche Häuser und der Mief unzähliger Jahre in denen sich hier nichts geändert hat. Die Stadt muss einmal reich gewesen sein. An der Hauptstraße stehen heute die typischen Geschäfte wie überall in Neuseeland. Bücherei, Cafés, Restaurants und so weiter.
Coole, hippe Künstlerszene rund um den Hafen
Das ist noch nicht das Besondere. Geht man ein Stückchen weiter in Richtung Hafen, entdeckt man das wirklich Einzigartige: Hier stehen Geschäfts- und Lagerhäuser aus dem letzten Jahrhundert. So groß dass man darin Fußball spielen könnte. Heute sind die Bauwerke größtenteils ungepflegt und runtergekommen. Trotzdem erkennt man ihre einstige Pracht und Schönheit. In Europa wäre dies längst renovierter und gepimpter Luxuswohnraum.
Hier in Oamaru ist das anders und es soll scheinbar auch so bleiben. Hier leben und arbeiten eigenwillige Menschen. Maler, Antiquitäten-Händler und interessante Schnick-Schnack-Verkäufer. Macht bloß keine Fotos. Hier fliegt man gerne aus dem Laden wenn man erwischt wird.
Noch ein Stückchen weiter kommt man dann zum eigentlichen Hafen. Damit meine ich den alten, verwitterten Holzsteg an dem früher die großen Kohle-Frachter angelegt haben und den zweiten etwas kleinen Holzsteg zur rechten Seite. Der ist schief ins Meer gebaut und heute für Fußgänger gesperrt. Deshalb sitzen hier auch zur Abendzeit abertausende von Wasservögeln drauf, die ein ziemlich cooles Bild abgeben. Genau an dieser Stelle kann man übrigens auch unheimlich gut seinen Camper für eine Nacht illegal parken.
Die Pinguine sind etwas ganz Besonderes
Wer dann noch nicht genug hat kann sich die Pinguine angucken. Die hier lebende Art ist die kleinste der Welt und damit etwas Besonderes. Man findet die Pinguine ganz hinten am Hafenbecken. Einfach so weit nach rechts laufen bis es nicht weiter geht. Dann steht man direkt vor einem neuen Showroom der ortsansässigen Pinguin-Überwachung. Hier muss Eintritt bezahlt werden um überhaupt nur einen einzigen Pinguin zu Gesicht zu bekommen. Wir haben das nicht gemacht weil uns das zu blöd gewesen ist und in Neuseeland an sehr vielen Stellen Pinguine frei herumlaufen. Da laß ich die Pinguine von Oamaru lieber in Ruhe.
Aktualisierung (November 2016): Das mit der Ruhe fanden übrigens auch die Pinguine von Oamaru ziemlich gut. Die haben jetzt nämlich einen Fluchttunnel bekommen. Jetzt können sie ganz schnell vor den Touristen verschwinden. Hier geht es zum Artikel im “SPIEGEL”.
Tipp: Neuseeländischen Whisky probieren. Das geht ganz hervorragend im „The New Zealand Whisky“ (hier klicken). Ist zwar etwas teurer aber wer hat schon mal Whisky aus Neuseeland probiert? Sláinte!