Wir fahren so leise wie wir nur können auf den Campingplatz. Es ist schon sehr spät und dunkel. Ein bisschen Glück mit der freundlichen Dame an der Rezeption haben wir auch: Sie hat noch einen freien Stellplatz für uns. Wir haben keine Ahnung wo genau wir sind oder wie weit wir von der Stadt entfernt sind. Ist uns auch vollkommen egal denn wir kommen völlig gerädert an und es regnet. Die Fahrt aus Dunedin bis Te Anau hat gefühlt viel zu lange gedauert.
Erst am nächsten Morgen entdecken wir Te Anau und es macht einen gefälligen und relaxten Eindruck. Dafür, dass hier Jahr für Jahr Millionen von Touristen durchkommen, ist alles sehr ruhig.
Wie die Meisten kommen auch wir hauptsächlich zum Übernachten und Lebensmittel bunkern her. Unser eigentliches Ziel ist der Milford Sound. Trotzdem lernen wir dieses Städtchen und seine Menschen schnell besser kennen und es wird mir zur Aufgabe dieses liebenswerte Te Anau allen Durchreisenden näher zu bringen.
Und tatsächlich entdecken wir 5 gute Gründe um sich Te Anau genauer anzugucken:
1. Einen der großen Tracks gehen: Milford, Kepler oder Routeburn
Diese Stadt ist der beste Startpunkt für drei der bekanntesten Wanderwege in Neuseeland. Darunter der Milford Track der mit Abstand am berühmtesten ist. Diese jeweils mehrtägigen Wanderungen führen durch ebenso hinreißende wie gigantische Regionen. Uns hat alleine schon der Gedanke an drei Tage Fußmarsch im Regen davon abgehalten. Ansonsten wären wir wohl mitgelaufen.
2. Startklar machen für den Milford Sound
Jeder möchte zum Milford Sound. Wir auch. Deshalb bleiben wir in Te Anau. Dies ist die nächstgelegene Stadt und der beste Platz vor der langen Anfahrt zum Fjord ist. Andere Reisende sagen, dass der Milford Sound einer der schönsten Plätze der Erde sei. Ein Fjord mit Wasserfällen, eingerahmt von steilen Klippen und Bilderbuch-Berggipfeln.
3. Diesen leckeren Kuchen probieren
Es gibt ein richtig gutes Café an der “Town Center” mit Kuchen wie früher am Sonntagstisch. Schon wenn man die Tür öffnet, strömt der Duft von frisch gebackenem Kuchen in die Nase.
Leider habe ich nicht nur den Namen der Betreiberin sondern auch den des Café´s vergessen. Die Dame kommt jedenfalls aus dem Münsterland und das Café liegt auf der rechten Straßenseite (stadtauswärts). Kuchen und Kaffee haben beide ein Sternchen verdient. Und wenn die Betreiberin das hier liest, möge sie mich bitte anschreiben. Der Eintrag wird aktualisiert 🙂
4. Den Lake Te Anau bestaunen
Ob nun zuerst der See oder die Stadt so hieß kann ich nicht sagen. Jedenfalls haben beide den gleichen Namen. Der See ist der Größte auf der Südinsel und ein Spaziergang oder eine Radtour lohnen sich. Baden geht auch.
5. Seltene Vögel in der Bird Sanctuary gucken
Ein verstecktes Juwel am Ufer des Lake Te Anau ist diese Einrichtung für seltene Vögel. Es gibt unter anderem die drolligen und flugunfähigen Takahe zu sehen, deren Nachkommen wie so oft durch die eingeschleppten Tiere aus Europa aufgefressen werden.