Für mich gibt keinen besseren Ort Lissabon kennenzulernen als den Handelsplatz. Der Platz ist einer der größten in Europa und befindet sich mitten im Zentrum der Hauptstadt. Von hier kann man auf den Fluss Tejo und in die Innenstadt schauen.
Zuerst musste ich den riesigen Platz für mich erfassen und ihn aus allen Winkeln betrachten. Es gibt tausend Dinge zu entdecken. Dabei bemerkte ich überall interessante Anknüpfungspunkte zur Geschichte der Stadt.
Überall Geschichte und Geschichten erleben
An diesem Ort kommen seit dem 16. Jahrhundert mit chinesischem Porzellan, indischen Gewürzen, brasialianischem Holz und Zucker beladene Schiffe an. Lissabon präsentierte sich hier am Ufer des Tejo mit exotischen Tieren wie Elefanten, Löwen und Nashörnern als die reiche und kosmopolitische Hauptstadt der Welt, die sie in jenen Zeiten war.
1755 wurde hier vom Marquês de Pombal der Grundstein für das moderne Lissabon gelegt. Ein schweres Erdbeben, Tsunami und Feuer hatten die Stadt in Schutt und Asche gelegt. Der Marquis von Pompal ließ die gelben Gebäude und den Triumphbogen erbauen, er gab der Stadt die quadratische Anordnung ihrer Straßen und ermöglichte wegweisende Neuerungen wie zum Beispiel eine Kanalisation, für die damalige Zeit eine Sensation.
Seit der Expo 1998 erlebt dieser Platz eine neue Blüte und erhielt seine Bedeutung als Platz des Handels zurück. Restaurants, Cafés, Museen und Behörden haben sich angesiedelt.
Ein Erdbeben fühlen
Meine Erwartungen übertroffen hat das Stadtmuseum. Es ist an der Ostseite des Platzes untergebracht. Wer eine Stunde Zeit hat, sollte das “Lisboa Story Centre” unbedingt besuchen. Die multimediale Ausstellung wird von einem deutschsprachigem Audioguide begleitet und ist sehenswert.
Auf vielen Quadratmetern Ausstellungsfläche werden verschiedene Epochen der Stadtgeschichte dargestellt. Insgesamt gibt es sechs Bereiche. Besonders eindrucksvoll kann man das große Erdbeben von 1755 in einer Art Rundkino nacherleben.
Der Herrlichkeit zu Füßen liegen
Einen atemberaubend schönen Ausblick auf den Platz und das Zentrum der Stadt hat man vom Triumphbogen, dem Arco da Rua Augusta.
Wer zu Füßen der Herrlichkeit, die gerade Genie und Tapferkeit krönt, Lissabon im zarten Licht der blauen Stunde gesehen hat, möchte nie wieder herabsteigen so schön ist es. Von hier sind unter anderem viele Stadtteile, der Fluß Tejo und die gegenüberliegenden Uferseite sowie die Kathedrale Lissabons zu sehen.
Für 2,50 Euro fährt ein Aufzug die Besucher in das oberste Stockwerk des Bogens. Von da führt eine schmale Treppe die letzten Stufen nach ganz oben auf das Dach.
Mit Kombi-Tickets sparen
Der kombinierte Eintritt für das Museum und den Triumphbogen, dem Arco da Rua Augusta, ist übrigens deutlich günstiger. Statt 9,50 Euro zahlt man nur 8 Euro. Das spart 1,50 Euro. Einfach an der Kasse nach dem Kombi-Ticket fragen. Der Besuch muss nicht an einem Tag erfolgen.