Die Vorfreude auf den Fjällräven Classic ist riesig und bald soll es losgehen? 110 Kilometer zu Fuß durch Lappland?
Euch erwartet ein Treckingevent der Extraklasse, veranstaltet vom schwedischen Outdoor-Hersteller Fjällräven, mit 2.500 Teilnehmern. Letzte Möglichkeit, sich zu vergewissern, ob ihr an alles gedacht habt, was bei so einer Reise nicht fehlen darf.
Ich packe meinen Koffer und nehme mit…
In den Wochen vor der Anreise nach Kiruna verbrachte ich viel Zeit mit der Suche nach der bestmöglichen Ausstattung. Investierte Stunden für Beratungsgespräche in Outdoor-Geschäften und besuchte zahllose Websites. Die Auswahl an Trekking-Ausrüstung ist schier unendlich.
Schlussendlich habe ich mich für eine Variante entschieden, die sowohl
- meinen Geldbeutel,
- die örtlichen Gegebenheiten in Lappland
- als auch meine Wunsch-Komfort-Situation berücksichtigt hat.
Die Ausstattung sollte praktikabel, leicht und stabil sein. Das tägliche Laufpensum in Schweden wird bei 20-30 Kilometern liegen. Da habe ich kein Interesse an Blasen am Fuß, Rückenschmerzen oder einer unruhigen Nacht weil es durch das Zeltdach tropft.
Obwohl einige Dinge vom Organisator gestellt werden, gibt es immer noch genug, was selbst mitgenommen werden muss. Einige Ausrüstungsgegenstände sind sogar Pflicht:
- Zelt*
- Kocher* und Brennstoff*
- Isomatte
- Schlafsack
- Karte und Kompass*
- Mütze
- Handschuhe
- Verstärkungsjacke, z. B. mit Daunenfüllung, aus Fleece oder Wolle
- Lange Unterhose
- Wind- und wasserdichte Hose
- Wind- und wasserdichte Jacke mit Kapuze
- Erste-Hilfe-Kit* (sollte eine elastische Binde, Blasenpflaster, Kompressen und Sport-Tape enthalten)
*Zelt, Kocher, Brennstoff, Karte, Kompass und das Erste-Hilfe-Kit können von zwei Teilnehmern geteilt werden
Meine Ausstattung
Der Weg führt über 110 Kilometer auf Nordschwedens Fernwanderweg Kungsleden entlang, von Nikkaluokta bis zum Ziel in Abisko. Mitunter ist eine ordentliche Anzahl von Höhenmetern zu erwandern. Bei einer durchschnittlichen Temperatur von 10°C im August ist zudem nicht unbedingt mit T-Shirt-Wetter zu rechnen, immerhin ist man hier nördlich des Polarkreises.
Natürlich ist der Platz im Gepäck immer stark begrenzt und ich hatte nur das Nötigste dabei. Die folgenden Dinge sind meine absoluten Essentials – vielleicht ist für euren nächsten Trip ja auch etwas Nützliches dabei!
Wandern
Die Schuhe:
Gute Schuhe sind das A und O einer Wanderausrüstung. Ohne das passende Schuhwerk kann eine Wanderreise leicht zum Höllentrip werden. Die Schuhe von Scarpa sind zweifelsfrei meine Favoriten.
Die Socken:
Mit den Wandersocken axant bin ich gut klar gekommen. Die Socken haben einen hohen Anteil Merino-Wolle und haben weder gerieben noch Blasen verursacht.
Die Weste:
Wenn man draußen unterwegs ist, ist man vielen Witterungen ausgesetzt. Die Thermoball Weste von The North Face ist leicht, hält sehr warm, klein verpackbar und hat sogar bei Nässe noch hervorragende Wärmeeigenschaften.
Die Regenjacke:
Die Regenjacke Odyssey von Mountain Equipment schafft einen guten Kompromiss aus Leichtigkeit und Funktionalität. Sie ist zuverlässig wasser- und winddicht. Darüber hinaus bietet die Jacke längere Ärmel, was beim Wandern mit Stöcken sehr hilft.
Die Hose:
Diese Hose habe ich schon rund um die Welt genutzt – ideal zum Wandern, Klettern und Bergsteigen unter ganzjährigen Bedingungen. Die Softshell-Hose von Mountain Equipment Ibex ist leicht, warm, wind- und wetterfest und sehr strapazierfähig.
Die Trekkingstöcke:
Wandern ohne Stöcke kann ich mir nicht mehr vorstellen. Mein Favorit ist der Leki Corklite Speed Lock. Dieser Trekkingstock ist eine gute Wahl, wenn ihr einen leichten Wanderstock mit einfachem und schnell bedienbarem Verstellsystem sucht.
Transportieren
Der Rucksack:
Der Rucksack Ospreys aether 60 AG ist so gut, dass ich ihn auf jede Reise mitnehme. Er ist im Hinblick auf Passform, Tragekomfort und Rundum-Features einfach nicht zu schlagen. Mit 60 Litern Fassungsvermögen hat auf dem Fjällräven Classic alles hineingepasst. Wenn der Preis von 200 Euro nicht stört, ist er meine Empfehlung in dieser Klasse.
Die Packsäcke:
Es gibt kaum eine Outdooraktivität, bei der man die leichten, absolut dichten Falt-Packsäcke von SEA to Summit nicht einsetzen kann. Die wasserdichten Packsäcke in verschiedenen Größen sind ideal für Rucksackreisende, denn in ihnen ist der Inhalt schnell verstaubar, leicht auffindbar und man kann auch nasse Sachen gut verpacken.
Schlafen
Das Zelt:
Mit dem wohl angesagtesten Trekkingzelt der Welt, dem Hubba Hubba NX vom Hersteller MSR, bekommt man ein absolutes Leichtgewicht, in dem leicht zwei Personen und das Gepäck Platz finden. Der Auf- und Abbau ist ein Kinderspiel. Ich würde das Zelt sofort wieder kaufen und kann es für Temperaturen bis zu Null Grad ohne Bedenken empfehlen.
Die Isomatte:
Ich wollte eine Isomatte die bequem ist, ein geringes Packmaß hat, gut isoliert und wenig wiegt. Die Exped synmat 7 MW erfüllt alle Wünsche. Sie wird in einem kleinen Packsack geliefert und im Lieferumfang ist zusätzlich ein Reparaturset enthalten. Es besteht aus Flicken, Textilkleber und einer Reparaturanleitung.
Der Schlafsack:
Es gibt keinen besseren Allrounder als den Mountain Equipment Helium 600. Der Daunenschlafsack vereint eine hohe Wärmeleistung mit geringem Gewicht, Komfort und ausgereiften Details. Ich habe noch nie so gut in einem Schlafsack gelegen.
Kochen
Der Kocher:
Das Set aus Aluminium bietet Töpfe, Pfanne/Deckel, Ständer, Wasserkessel sowie Brenner und läßt sich sehr kompakt für den einfachen Transport zusammenpacken. Es ist robust und leicht zu bedienen. Das Wichtigste: Das Sturmkocher Set von Trangia funktioniert durch den Rundum-Windschutz auch bei Wind und ist somit äußerst funktionell.
Hier ist ein Link zu einem Instruktionsvideo von Trangia.
Tipp: praktisch sind extra-lange Streichhölzer zum anzünden der Flamme.
Das Besteck:
Schon seit einiger Zeit bin ich ein Sporkbesitzer. Für alle die nicht wissen, was das ist, hier eine kurze Erklärung: Spork ist eine Wortschöpfung, die sich aus den englischen Wörtern für Löffel und Gabel zusammensetzt. Sehr günstig und zweckdienlich sind die Sporks von Light My Fire.
Kosten + Gewicht
Das Equipment hat mich in Summe etwa 1.400 Euro gekostet.
Gut zu wissen: Wer mehr als 15 Kilo auf dem Rücken trägt, hat falsch gepackt! Niemals mit neuen Schuhen starten – immer erst einlaufen. Unbedingt Blasenpflaster und Badelatschen oder leichte Turnschuhe mitnehmen. Die Füße werden es euch danken.
Viel Erfolg und eine gute Reise!
P.S.: Meldet Euch, wenn ihr weitere Empfehlungen habt oder meine Tipps eine Hilfe gewesen sind.