Wir schießen den State Highway 60 ziemlich schnell bergab und bringen unser 7,5 Meter langes „Riesending“-Wohnmobil gehörig in Schwung. Die unebene Straße lässt Teller und Tassen in den Schränken hin und her hüpfen. Wir können es nicht mehr erwarten und durchstoßen das letzte Stückchen Kiefernwald.
Vor uns liegt nun das winzige Örtchen Kaiteriteri, der erste goldene Sandstrand an der sagenhaften Abel Tasman Küste. Auch wenn das etwas nördlich gelegene Dorf Marahau Hauptabfahrtspunkt in den Abel Tasman National Park ist, möchten wir uns Kaiteriteri, einen der beliebtesten Ferienorte in Neuseeland, angucken und von hier mit der Fähre in den Nationalpark starten.
CNN hat Kaiteriteri in einem Ranking auf Platz 68 der 100 schönsten Strände der Welt gesetzt und das absolut zurecht.
Direkt am Ortseingang gibt es die Möglichkeit den Camper zu parken und von dort zu Fuß die Stadt zu erkunden. Es war ein komisches Gefühl im April bei 25°C in kurzer Hose und T-Shirt am Strand zu sein. Aber in Neuseeland ist der Herbst überraschend angenehm und hat viele schöne Sonnentage.
Die Schönheit des Abel Tasman Nationalpark
Kaiteriteri liegt im Abel Tasman Nationalpark, dem bekanntestem Nationalpark Neuseelands. Der Abel Tasman Park ist berühmt für seine goldenen Sandstrände mit schimmerndem Wasser und ist Heimat unzähliger Tierarten. Im Park selber kann man alles machen: Schnorcheln, Kajak-, Boot-, Jetskifahren und es gibt verschiedene Wanderwege. Der beliebteste Walk ist der Abel Tasman Coast Treck. Leider haben wir nicht ausreichend Zeit um drei bis fünf Tage durch den Park zu wandern und entscheiden uns stattdessen für die Fahrt mit dem Wassertaxi inkl. kleinem Spaziergang.
Über viele verschiedene Anbieter kann man die unterschiedlichsten Touren und Kombinationen buchen. Der Markt für Ausflüge ist heiß umkämpft und das Vergleichen lohnt sich daher. Wir entscheiden uns für eine Fahrt mit „Wilsons Abel Tasman“.
Von Kaiteriteri lassen wir uns mit dem Ausflugsboot nach Tonga Quary bringen. In dieser Bucht gibt es einen kleinen Wanderweg entlang der Küste der an einen wunderschönen Strandabschnitt führt. Der Pfad ist gut erschlossen und man kann bequem in Turnschuhen wandern.
Auf diesem Abschnitt bekommen wir einen Eindruck von den Attraktionen des Parks: Wir sehen Strände, Seehunde, Vögel und schöne Küstenlandschaft.
Ein besonderes Highlight für mich ist der Stopp am Split Apple Rock. Dieser runde Felsen ist eine geologische Besonderheit und einmalig auf der Welt. Der Stein sieht aus wie ein in der Mitte durchgeschnittener Apfel. Beeindruckend wie gerade der Stein auseinander gebrochen ist und wie perfekt er auf einem Haufen kleinerer Felsblöcke vor der bewaldeten Küste liegt.
Leider schlagen im Park auch das erste Mal Sandfliegen zu. Zuerst haben wir die Quälgeister gar nicht bemerkt, so niedrig sind sie über dem Boden geflogen. Aber die Bisse dieser fiesen Viecher sind die Hölle. Unbemerkt zerstechen sie uns Unterschenkel und Füße. Alles was nicht ausreichend mit Mückenschutz eingecremt ist fällt ihnen zum Opfer. Mückenstiche verschwinden schnell wieder aber die Bissspuren der Sandfliegen sollen wir noch bis weit über unser Urlaubsende hinaus behalten.
Nach ein paar Stunden voll Abenteuern und Erkundungen im Abel Tasman Nationalpark gehts zurück zum Wohnmobil und wir machen uns auf den Weg nach Motueka wo wir die Nacht verbringen möchten.
Erholung in Motueka
Motueka ist eine kleine Stadt zwischen Takaka und Nelson. Es ist ein großartiger Ort, um sich auszuruhen, wenn man zuvor im Abel Tasman gewandert ist. Obwohl wir nur ein paar Stunden in Motueka verbringen, genießen wir die entspannte Atmosphäre. Den Camper parken wir auf der High Street und erkunden die Umgebung, gehen von Geschäft zu Geschäft und von Straße zu Straße.
Letztendlich enden wir im Restaurant „Simply Indian“. Egal ob ihr euch hier eins der leckeren Tikkas oder etwas anderes bestellt, vergesst nicht einen der guten neuseeländischen Weine zu probieren. Schließlich seid ihr hier in einem der besten Weinanbaugebiete der Welt. Wer nicht so gerne Wein trinkt, kann bedenkenlos ein Bier probieren. In der Region um Motueka und Nelson gibt es viele gute Brauereien deren Biere auch im „Simply Indian“ angeboten werden.