Der beste Ausgangspunkt für den Milford Sound ist das Städtchen Te Anau. Von hier fährt man noch einmal circa 120 Kilometer in den Sound. Das sollte man nach Möglichkeit machen wenn noch nicht so viele andere Verkehrsteilnehmer unterwegs sind. Denn hier kann es ganz schön voll und eng werden. Es fahren unglaublich viele Touristen in fetten Reisebussen auf der schmalen Straße.
Wir sind mitten in der Nacht aufgebrochen. So gegen 5 Uhr. Da war die Welt noch in Ordnung und wir konnten ordentlich Dampf machen. Zwar haben wir auch auf den ein oder anderen und mit Sicherheit reizvollen Foto-Zwischentopp verzichtet, wurden am Ende der Straße aber mit einem wunderbaren Blick auf den morgendlichen und fast menschenleeren Milford Sound belohnt.
Dieses Stückchen Erde hat seinen Reiz und ist mit Sicherheit eins der schönsten Reiseziele Neuseelands
Wie an den meisten Tagen im Jahr erwischten auch wir einen Regentag. Das hat dann zwar den Vorteil, dass deutlich weniger Sandfliegen unterwegs sind und die Wolken atemberaubend tief zwischen den Bergen hängen, aber man wird eben auch nass. Und dafür sollte man sich unbedingt entsprechende Kleidung einpacken. Gibt es etwas Schlimmeres als seine Regensachen in Te Anau oder sonst wo zu vergessen? NEIN.
Als waschechter Junge von der Küste konnte ich nicht die Finger davon lassen, den Sound im Kajak zu entdecken. Ich wollte partout nicht an Bord eines der großen Ausflugsschiffe gehen. Zwar hätte ich da unter Deck mit Sicherheit trockener gesessen aber ich wollte raus und die besondere Mischung aus Salz- und Süßwasser erleben.

Gesagt getan und schon versucht man die, wie ich finde etwas umständliche aber mit Sicherheit sinnvolle Ausrüstung eines Kajak-Fahrers anzuziehen. Das ist nicht easy und in Strumpfhosen sieht man(n) auch nicht wirklich gut aus. Steckt man dann aber endlich in einem Kajak sieht einen ja niemand mehr. Die Kiwis die hier bei GO ORANGE arbeiten – und einen super Job machen – sind übrigens hart im nehmen. Bei gefühlt arktischer Kälte laufen die Jungs und Mädels noch mit kurzen Hosen rum. Hut ab.
Die Tour war dann umwerfend. Sofort haben uns Seelöwen begleitet die das Geräusch der eintauchenden Paddel lieben. Das Wasser ist so klar, dass man den Grund sehen kann. Die Berge und der Regenwald auf den Felsen ringsum ergeben eine so steile wie weiche Kulisse die man mit Händen greifen möchte. Perfekt integriert sind die Wasserfälle. Bei Regen kommen im Milford Sound tatsächlich von überall Wasserfälle her aber es gibt nur zwei große Bäche die sich mit viel Getose in den Sound ergießen.

Mit dem Kajak fährt man bis zur Mündung in den Pazifik. Das dauert ein paar Stunden ist aber jede Minute und das viele Geld für den Tourveranstalter wert. Auf dem Rückweg kann man sich auch noch das Ende des berühmten Milford Track angucken. Auf der anderen Seite des Sounds steht eine kleine Hütte an der der Weg endet und den ganzen Tag über Wanderer ankommen. Die werden dann im Schlauchboot in den kleinen Hafen übergesetzt.
Film-Set und Homer-Tunnel
Weil nicht nur Touristen den Sound so schön finden sondern auch viele berühmte Regisseure, hatten wir das Glück an einem Film-Set dabei sein zu dürfen. Alles top secret und keiner wollte uns sagen welcher Film hier gedreht wird. Jedenfalls flogen an unserem Reisetag fortlaufend Helikopter Ausrüstung an Seilen hängend durch den Sound. Stündlich knallte es und eine große Raumschifftrappe wurde wieder und wieder gesprengt. Eine kleine Insel hat sich zum außerirdischem Lebensraum mit Sumpf und Palmen verwandelt. War schon irgendwie witzig 🙂
Auf der Rückfahrt nach Te Anau war die Sonne noch nicht untergegangen und wir hatten schönes Licht und konnten Hammer-Bilder machen.

Der Homer-Tunnel von dem ebenfalls so viele Leute schwärmen und der auf der Strecke liegt ist übrigens ein stinknormaler Straßentunnel. Also nichts Besonderes.