Niemand hat mir den Park der Nationen (Parque das Nações) empfohlen. Es war mein Gefühl, welches mich in die Metro hat einsteigen und an der Station Gare do Oriente hat wieder aussteigen lassen. Und ausgestiegen bin ich nicht in dem Lissabon, welches ich bisher kennengelernt habe. Ich bin in einer anderen Welt aus moderner Architektur, Glasfassaden und schicken Bürohochhäusern angekommen. Mit einem Mal war das Verwinkelte, das Marode und das Alte verschwunden. Welch erstaunliche Metamorphose.
Der Park ist zwar kein Geheimtipp, aber wer nur wenige Tage in der Stadt verbringt, wird auf einen Besuch im Parque das Nações vermutlich verzichten und sich lieber auf das “alte” Lissabon konzentrieren.
Wer aber mehr Zeit hat und gerne durch moderne Shopping-Malls schlendert, kann hier problemlos einen ganzen Tag verbringen.
Von der Weltausstellung zu neuem Leben
Anlässlich der Weltausstellung 1998, Lissabon feierte den 500. Jahrestag der Ankunft Vasco da Gamas in Indien, wuchs an dieser Stelle aus alten Industrie- und Hafenanlagen ein neuer Stadtteil. Es hätte keinen besseren Ort geben können. Die Weltausstellung hatte das Motto „Die Ozeane“ und der Park der Nationen erstreckt sich passenderweise über 5 Kilometer am Ufer des Flusses Tejo. Heute, fast 20 Jahre nach dem Ereignis, ist der Park der Nationen ein moderner Raum in einer traditionellen Stadt geblieben.
Schon der Metro-Bahnhof Gare do Oriente ist ein architektonischer Hingucker. Alles hier erinnert mich an den schicken, puristischen Baustil in Singapur. Habe dann aber doch die Straße überquert und bin in die Mall Vasco da Gama gelangt. In der, baulich ebenfalls gelungenen Einkaufspassage, gibt es hunderte von Geschäften mit internationalen Marken und die üblichen Fastfood-Ketten.
Auf der anderen Seite der Mall, findet ihr den Fluss Tejo und die MEO-Arena, eine große Mehrzweckhalle für 20.000 Besucher, in der viele Konzerte und Veranstaltungen stattfinden.
Programm für einen ganzen Tag
Mein Vorschlag für eine Tour durch den Stadtteil ist, das faszinierende Ozeanarium Lissabon, dessen Besuch 2 bis 3 Stunden dauert, und das Museum der Wissenschaften zu besuchen. Wenn ihr nicht viel Zeit habt, könnt ihr auf meinem Blog auch einen umfassenden Bericht über das Ozeanarium lesen (hier klicken). Noch besser ist es, die Tickets für das Aquarium im Voraus zu kaufen und so die lange Warteschlange zu umgehen.
Danach kann man mit der Seilbahn Telecabina fahren. Aus den Gondeln hat meinen tollen Blick auf die Prunkstücke des Parkes: Ozeanarium, MEO-Arena, Bahnhof Gare de Oriente und vor allem auf den Fluss Tejo und die schier unendliche Vasco da Gama-Brücke.
Vom Endpunkt der Seilbahn kann man übrigens auch gut zu Fuß zurück zum Bahnhof gehen. Die einfache Fahrt ist sogar etwas günstiger und an der Strecke liegt unter anderem auch der Garten des Garcia de Orta, an dessen Uferpromenade es auch mehrere Bars und Restaurants gibt.