„Das wird lustig“ waren die letzten Worte des Mannes, der später unser Kapitän auf dem Fluß werden sollte. Jetzt fuhr er in seinem Pick-Up davon und hinterließ auf dem sandigen Parkplatz nur eine kleine Staubwolke.
Als wir zuvor zu ihm in das Häuschen der „Buller Canyon Jet“ in Murchison kamen und Tickets für die Fahrt auf dem Buller River kauften, wussten wir noch nicht wie uns später zumute sein sollte. Mister Mark Allen führt, gemeinsam mit seiner Frau Vanessa, ein Unternehmen, welches sowohl Jetboat-Touren auf dem mächtigen Buller River anbietet als auch die längste Hängebrücke Neuseelands betreibt.
Und das ausgerechnet in Murchison, mitten im grünen Tal des Buller-River, in dem sich der malerischen Fluss durch den Regenwald schlängelt. Das Dorf ist winzig und die einzige Hauptstraße ist gleichzeitig auch seine Lebensader. Durch dieses Nadelör kommen Einheimische wie Touristen. Alle wichtigen Einrichtungen sind hier zentriert: Eine Tankstelle, Stores für Outdoor-Sachen und Lebensmittel sowie das beste Café der Stadt.
Ein gutes Essen vor der Weiterfahrt nach Takaka
Schon von außen macht das „Vault Cafe“ einen netten Eindruck. Blumen wachsen neben dem Eingang und Hängetöpfe mit Kräutern zieren die Sitzplätze vor und neben dem Haus. Angeboten wird viel Vollwertkost und selbstgebackener Kuchen. Alles homemade, also in der der eigenen Küche des Cafés zubereitet.
Auf dem Weg zur Hängebrücke, an der auch die Bootstour losgeht, erinnern wir uns wieder an das schelmische Grinsen von Mark dem Kapitän. Ich meine damit die Art von Lächeln, die man auch dann nicht vergisst, obwohl man sich in Neuseeland aufhält und es vermutlich mit den generell freundlichsten Menschen auf der Welt zu tun hat. Kurzum, dieser Typ hat es faustdick hinter den Ohren.
Ein Traum wird wahr am Buller River
Mark und seine Frau haben sich hier ihren Lebenstraum erfüllt. Die lockere Art täuscht darüber hinweg, dass sie die längste Hängebrücke Neuseelands gebaut haben und drumherum weitere Attraktionen anbieten. Da wären zum Beispiel die entlang der Brücke laufende Comte-Line, eine 160 m lange Seilrutsche, Rafting und Goldwaschen.
Die Fahrt im Jetboat scheint Mark irgendwie pure Freude zu bereiten. Wahrscheinlich möchte er, der als Goldwäscher zahlreiche Jahre seines Lebens am Buller River verbracht hat, gar nichts anderes machen. Einfach nur am Fluss sein. Das merkt man ihm schon an, als er am Fluss mit seinem Jetboot aufkreuzt und durch das Wasser pflügt.
Gleich danach stiegen wir zu Mark ins Boot, der uns nach Größe und Gewicht an Bord verteilt. Und dann ging es auch schon los: 180 Grad-Spins und haarscharfes Vorbeipreschen an kantigen Felsen. Ein Adrenalin-Kick für mehr als 40 Minuten.
Schaut euch einfach das kurze Video an. Da muss ich nicht viel erzählen. Der V8-Motor bringt das Boot auf Highspeed.
Mit nassen Haaren und einem fetten Grinsen im Gesicht fuhren wir weiter nach Takaka.