Meine nächste Station ist Belém, einen Steinwurf von der Innenstadt Lissabons entfernt. Und im Gegensatz zu ihr weitgehend vom verheerenden Erdbeben 1755 verschont geblieben.
Unzählige Schiffsreisen haben hier ihren Anfang genommen. Im einzigartigen Hieronymiten-Kloster Mosteiro dos Jeronimos fand Vasco da Gama seine letzte Ruhestätte. Seit 1983 gehört das 300 Meter lange Gebäude zum Unesco-Weltkulturerbe.
Vasco da Gama war noch nicht geboren, als Heinrich der Seefahrer erste Entdeckungsfahrten entlang der Westküste Afrikas unternahm und dabei als erster Europäer das Kap der Guten Hoffnung, die Südspitze Afrikas, umschiffte.
500 Jahre nach dem Tod des Seefahrers errichtete Portugal ihm und 32 weiteren Nationalhelden des 15. Jahrhunderts das Padrao dos Descobrimentos, Denkmal der Entdeckungen. Am Ufer ragt ein steinernen Schiffsbug auf, an dessen Spitze blickt Heinrich der Seefahrer aufs Meer.
Auch wenn das Denkmal derzeit eingerüstet ist und saniert wird, kann man mit dem Lift auf die Aussichtsplattform fahren und den Blick über den Fluss Tejo sowie die Brücke Ponte 25 de Abril schweifen lassen.
Ein Turm für die Ewigkeit
Nicht weit entfernt, wacht der berühmte Torre de Belém über die Hafeneinfahrt. Das prachtvolle Bauwerk bot ankommenden Schiffen Orientierung und als ursprünglich einer von zwei Türmen, der andere stand auf der gegenüberliegenden Seite, konnten von hier unwillkommene Schiffe ins Kreuzfeuer genommen werden.
Der Turm ist ein Symbol für den Reichtum und Erfolg Portugals als Seemacht. Seine Gestaltung vereint venezianische und maurische Einflüsse.
Darüberhinaus gibt es in Belém noch viel mehr zu sehen: Das Marinemuseum, den Nationalpalast, welcher mittlerweile Sitz des portugiesischen Staatspräsidenten ist, oder die Konditorei der weltberühmten Pastéis de Belém.
In dem etwas nördlich von Belém gelegenen Stadtteil Ajuda kann man sich den sehenswerten Palacio Nacional da Ajuda anschauen.
Alles in allem, zahlreiche Sehenswürdigkeiten auf engstem Raum. Fast unmöglich, dafür nur einen Tag einzuplanen.